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Handball-Weltmeisterschaft 2015 in Katar

Kritik an deutscher WM-Teilnahme

Die Teilnahme der deutschen Nationalmannschaft an der Weltmeisterschaft 2015 in Katar stand von Beginn an unter keinen guten Vorzeichen. Tatsächlich scheiterten die „Bad Boys“ bereits in der Qualifikation an Polen und hätten so unter gewöhnlichen Bedingungen die Teilnahme an der Weltmeisterschaft verpasst. Doch in Form eines mehr als umstrittenen Beschlusses der Internationalen Handballföderation (IHF) sollte sich das Blatt für die deutsche Nationalmannschaft noch einmal zum Guten wenden: Denn aufgrund der fehlenden Anerkennung des Kontinentalverbandes Ozeanien durch die IHF bekam Australien seinen Startplatz aberkannt – Nutznießer war stattdessen Deutschland. Während die deutsche Nationalmannschaft so doch noch nach Katar reisen durfte, führte das Vorgehen der IHF zu großer Empörung unter Spielern und Funktionären der weiteren Nationen.

Gruppenphase

Zum Auftakt der Handball-Weltmeisterschaft bekam es Deutschland in Gruppe D mit Polen zu tun. Die deutsche Mannschaft ging dabei hoch motiviert in die Partie und hoffte auf eine gelungene Revanche für die gescheiterte Qualifikation. Tatsächlich präsentierte sich Deutschland stark verbessert und zeigte sowohl offensiv als auch defensiv eine gute Leistung, sodass es mit einem Vier-Tore-Vorsprung in die Pause ging. Auch im Anschluss blieb die Mannschaft von Bundestrainer Dagur Sigurðsson konzentriert und gewann am Ende verdient mit 29:26 – die Revanche gegen Polen war somit geglückt. Im zweiten Gruppenspiel gegen Russland tat sich die deutsche Auswahl lange Zeit schwer und fand gegen die starke russische Defensive nur wenige Mittel, sodass es mit einem 9:13-Rückstand in die Pause ging. Doch die Pause tat der deutschen Mannschaft sichtlich gut, wie fünf schnelle Tore zum 14:14 belegten. In einer spannenden Partie setzte sich DHB-Auswahl schließlich doch noch mit 27:26 durch und erkämpfte sich so eine exzellente Ausgangssituation für die verbleibenden Gruppenspiele. Im dritten Gruppenspiel traf die deutsche Auswahl auf Titelkandidat Dänemark – eine Partie, bei der nicht nur die großen Wettanbieter von einem klaren Sieg der Dänen ausgingen. Bundestrainer Sigurðsson setzte dabei überraschend auf eine Abwehrformation mit zwei vorgezogenen Spielern, die die dänischen Rückraumspieler früh attackierten. Zudem zeigte sich die deutsche Offensive äußerst konzentriert und verhinderte so die gefürchteten dänischen Konter bereits im Ansatz. Mit einem 16:16 zur Pause sowie dem Endstand von 30:30 schaffte die DHB-Auswahl so einen ersten Achtungserfolg in Gruppe D. Die Erfolgsgeschichte der deutschen Nationalmannschaft sollte auch im vierten Gruppenspiel anhalten. Zwar lag die Mannschaft von Dagur Sigurðsson zur Halbzeit noch mit 13:14 zurück, doch dank eines stark verbesserten Auftritts in der zweiten Hälfte gewann Deutschland schließlich souverän mit 28:23 – der Einzug in das Achtelfinale war somit bereits vor dem letzten Gruppenspiel geglückt. Dennoch ging es für die „Bad Boys“ im letzten Spiel um den Gruppensieg und somit eine gute Ausgangslage für das Achtelfinale. Im Spiel gegen Saudi-Arabien gewann die deutsche Mannschaft mühelos mit 36:19, sodass der Gruppensieg gesichert werden konnte.

Achtelfinale

Nach den überzeugenden Auftritten in der Vorrunde ging Deutschland als klarer Favorit in das Achtelfinale gegen Ägypten. Dennoch zeigte sich die DHB-Auswahl zunächst nervös und konnte offensiv nur wenige Akzente setzen. Doch nach und nach kamen die deutschen Spieler besser in die Partie und setzten sich mit drei schnellen Toren ab. Ägypten versuchte insbesondere über ein hartes Spiel die Angriffe der Deutschen zu unterbinden und musste in der ersten Hälfte bereits fünf Zeitstrafen hinnehmen. Zudem präsentierte sich Torhüter Carsten Lichtlein, der später zum Spieler der Partie gewählt wurde, in herausragender Verfassung und wehrte eine Vielzahl an Großchancen der ägyptischen Offensive ab. Am Ende gewann Deutschland souverän mit 23:16 und zog damit in das Viertelfinale ein.

Gleichzeitig gewannen auch die weiteren Favoriten Frankreich und Dänemark ihre Spiele und schafften so den Sprung in das Viertelfinale.

Viertelfinale

Im Viertelfinale traf die Mannschaft von Dagur Sigurðsson auf Gastgeber Katar. Diese hatten sich zuvor nicht ganz unumstritten gegen Österreich durchgesetzt: Österreicher sollte später sogar von Spielmanipulation durch die Schiedsrichter sprechen. Auch die deutsche Mannschaft haderte während und nach der Partie gegen Katar mit der Schiedsrichterleistung und durfte sich mehrmals benachteiligt fühlen. Doch auch die Leistung der eigenen Mannschaft war von ungewohnten Fehlern geprägt, sodass die DHB-Auswahl schon früh in der Partie einem deutlichen Rückstand hinterlief. So stand es bereits nach gut 15 Minuten 6:11, sodass der Bundestrainer zu einer ersten Auszeit gezwungen war. Diese zeigte nur bedingt Wirkung, sodass es mit 14:18 in die Halbzeit ging. Nach der Pause zeigte sich die deutsche Mannschaft stark verbessert und kam zwischenzeitlich bis auf 19:20 an die Gastgeber heran. Nach zwei Toren in Folge durch Katar schaffte es Deutschland jedoch nicht noch einmal zur Aufholjagd anzusetzen und verlor schließlich mit 26:24.

In den weiteren Spielen gewann Europameister Frankreich souverän gegen Slowenien, während sich Titelverteidiger Spanien in letzter Sekunde mit 25:24 gegen Dänemark durchsetze. Zudem schaffte Polen mit einem Sieg über den zweimaligen Olympiasieger Kroatien erstmals seit 2009 den Einzug in ein WM-Halbfinale. Für die deutsche Mannschaft hingegen ging es in den Spielen um die Plätze fünf bis acht trotz des WM-Aus noch um die direkte Qualifikation für das Olympia-Qualifikationsturnier.

Halbfinale

Im ersten Halbfinale traf Polen auf Gastgeber Katar. In einem spannenden Spiel setzte sich der Asienmeister Katar schließlich mit 31:29 durch und durfte so weiter auf einen Titelgewinn im eigenen Land hoffen.

Im zweiten Halbfinale zwischen Frankreich und Spanien wurden die Franzosen ihrer Favoritenrolle gerecht und gewannen mit 26:22.

Finale

Im Finale traf Gastgeber Katar auf Frankreich. Frankreich startete dabei gut in die Partie und erarbeitete sich zwischenzeitlich eine 13:7-Führung. Zwar konnte Katar zur Pause auf 11:14 verkürzen, musste sich jedoch schließlich mit 22:25 geschlagen geben. Somit war Frankreich zum zweiten Mal gleichzeitig Welt- und Europameister sowie Olympiasieger. Katar schaffte es hingegen als erstes nicht-europäische Team eine WM-Medaille zu gewinnen.

Deutschlands Weg zum Olympia-Qualifikationsturnier

Nach dem enttäuschenden Ausschieden der deutschen Mannschaft gegen Katar ging es für die DHB-Auswahl in dem Spiel gegen Kroatien um die Möglichkeit, den fünften Platz zu sichern. Doch trotz eines guten Startes lag Deutschland bereits zur Pause zurück und verlor schließlich mit 23:28.

Durch die Niederlage stand die DHB-Auswahl unter Zugzwang und musste im Spiel gegen Slowenien unbedingt gewinnen, um sich zumindest den siebten Platz zu sichern, der zur Teilnahme an der Qualifikation zu Olympia berechtigt. In einem umkämpften Spiel gewann die Mannschaft von Bundestrainer Dagur Sigurðsson schließlich mit 30:27 und erreichte somit zumindest das selbst auferlegte Minimalziel für die Weltmeisterschaft 2015.


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